„Panta rhei!“ – „Alles fließt!“ So soll der griechische Philosoph Heraklit schon im 5. Jhd. v. Christus formuliert haben. Alles ist immer irgendwie in Bewegung, in Veränderung, im Wandel. Oder wie der Kölsche sagt: „Nix bliev, wie et wor.“

Das gilt auch für die Organisations- und Verwaltungsform unserer Innenstadtgemeinden. Am 25. Oktober 2023 hat Kardinal Woelki für das Erzbistum Köln eine Presseerklärung zur zukünftigen Rechtsform der Pastoralen Einheiten (ehemals: Sendungsräume) veröffentlicht. Demnach soll es zukünftig anstelle von derzeit 514 Pfarreien in 177 Seelsorgebereichen nun 67 Pastoralen Einheiten (PE) geben, in denen die Pastoral gelebt und organisiert wird. Für uns in Köln-Mitte ist diese Nachricht keine Überraschung. Schon seit dem Jahr 2018 haben wir uns in der Kölner Innenstadt als PE auf den Weg gemacht und organisieren unsere Pastoral. Nun sind wir aufgefordert, im Gespräch mit allen Kirchengemeinden in Köln-Mitte bis Ende 2025 zu überlegen, ob wir miteinander eine Pfarreiengemeinschaft werden wollen – also sechs Pfarreien (St. Agnes, St. Aposteln, St. Gereon, St. Mauritius und Herz-Jesu, St. Severin und der Seelsorgebereich D mit St. Georg, St. Pantaleon und St. Peter) zusammengebunden in einem Kirchengemeindeverband. Oder ob wir alle Kirchengemeinden in Köln-Mitte zu einer Pfarrei fusionieren wollen. Wir beraten das in den zuständigen Gremien in aller Ruhe, immer unter der Perspektive, dass die Verwaltung der Pastoral dienen muss und dass unsere kraftvollen Kirchorte ihre Strahlkraft und ihr Profil beibehalten und weiterentwickeln können mit den konkreten Engagierten vor Ort.

Der Erzbischof nennt auch Gründe für die Veränderungsnotwendigkeit. Da sind harte Fakten, wie der Rückgang der Pastoralen Dienste um 50% bis 2030 oder eine Finanzlücke von 100 Mio. Euro jährlich ab 2030 in unserem Erzbistum. Aber auch der Umbruch im Ehrenamt und der Rückgang der aktiven Gemeindemitglieder würden Veränderungen fordern, so Woelki. Und schließlich sei die Reform notwendig, um auf die Vielfalt und Ungleichzeitigkeit der Gemeinden zu reagieren und eine geistliche Erneuerung anzuregen. Am Ende sei es das Ziel, die Vielfalt und Lebendigkeit der Gemeinden vor Ort zu erhalten und zu fördern, zu Neuaufbrüchen zu ermutigen und aus den Quellen des Glaubens die Kirche neu zu gestalten. Das alles als leistungsfähige Organisation, die alle gesetzlichen und kirchenrechtlichen Vorgaben einhalte.

Dr. Dominik Meiering, Pfr.