Die Franken überschritten im Jahr 355 erstmals die Rheingrenze und hielten das römische Köln zehn Monate lang besetzt.
Die Stadt wurde geplündert, und zahlreiche Gebäude wurden zerstört, so auch die Römervilla mit dem Dionysosmosaik.
Den Römern gelang zwar 356 unter dem Feldherrn und späteren Kaiser Julian eine Rückeroberung.
Nach einem Jahrhundert verschiedener kriegerischer Übergriffe wurde Köln dann jedoch 459 endgültig von den Franken erobert.
Von da an war Köln das Machtzentrum der ripuarischen Franken oder Uferfranken (von lateinisch »ripa«/Ufer). Ihr Herrschaftsgebiet erstreckte sich über den mittleren Teil des Rheins, reichte westlich bis nach Aachen, im Süden bis an die Ahr und schloss rechtsrheinisch Teile des Bergischen Landes und das Siebengebirge mit ein. Aus dem Ripuarischen ging die »kölsche Sprooch« hervor.
So gerieten auch der Kapitolstempel und sein Tempelbezirk in den Besitz und in die Nutzung der Franken, am Ende in die Hände des fränkischen Hausmeiers Pipin von Heristal. Dessen Ehefrau Plectrudis richtete in den Tempelresten um 715 eine Marienkirche ein.
Die Betitelung »Maria im Kapitol« erinnert bis heute an diese Umwidmung. (RH)