Die Trauernde, eine knapp drei Meter große Skulptur aus Muschelkalk, fand am Allerseelentag 1949 ihre Aufstellung an der Ostseite unserer Basilika St. Maria im Kapitol. Gerhard Marcks war auf Vermittlung des Kunstmäzens Josef Haubrich von der Stadt Köln beauftragt worden, dieses Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs zu schaffen. Marcks, der selbst seinen Sohn im Krieg verloren hatte, schuf mit dieser in sich gekehrten, halb von einem Tuch verhüllten Frauengestalt ein beeindruckendes Monument. Gerhard Marcks gehörte zu den wichtigsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. 1950 ist der gebürtige Berliner im Alter von 61 Jahren nach Köln übergesiedelt und arbeitete hier dann als freischaffender Künstler. Bis vor gut 10 Jahren fand vor und am Mahnmal »Die Trauernde« die jährliche Gedenkfeier des Volkstrauertages statt. Seither findet in der Ruine von Alt St. Alban die Feier zum Gedenken an die Toten von Krieg und Gewalt sowie die Opfer von Diktaturen, Flucht und Vertreibung statt. Die Vertreter von Stadt, Bezirksregierung und Land wie auch der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge und der Standortälteste der Bundeswehr legen Kränze nieder. Ob in der Ruine von Alt St. Alban oder am Mahnmal »Die Trauernde« auf unserem Lichhof: Lassen auch wir uns vom Volkstrauertag mahnen und in unserer Sorge für den Frieden stärken.