Am 21. Oktober feiert die Kirche den Gedenktag der Heiligen Ursula, der Kölner Stadtpatronin. Die Legende der Heiligen wurde mündlich tradiert, bevor man sie im 10. Jahrhundert erstmals niederschrieb. Waren es in dieser Version noch elf Jungfrauen, so wurden daraus in der spätmittelalterlichen Ausgestaltung der Legende schließlich 11.000 Jungfrauen, die die fromme englische Königstochter Ursula auf der Rückkehr von ihrer Pilgerreise nach Rom begleiteten. Allesamt sollen sie von den Hunnen, die Köln belagerten, getötet worden sein. Bei der Erweiterung der Kölner Stadtbefestigung im Jahr 1106 wurde in der Nähe der alten Basilika der ›Heiligen Jungfrauen‹ ein römisches Gräberfeld entdeckt, das der Ursula-Legende neue Nahrung gab und Anlass für den romanischen Neubau der Kirche ab etwa 1135 war. Diese romanische Emporenbasilika mit turmbekröntem Westquerhaus wird seit dem 17. Jahrhundert St. Ursula genannt. An der Stelle der Kirche befand sich schon ein frühchristlicher Vorgängerbau. Das bezeugt die sogenannte Clematius-Tafel, die an der südlichen Seitenwand im Chor der heutigen Kirche angebracht ist. Dort heißt es, Clematius, ein Mann von Senatorenrang, habe eine Basilika an der Stelle errichten lassen, ›wo heilige Jungfrauen für den Namen Christi ihr Blut vergossen haben‹. Heilige Ursula, Patronin unserer Stadt, bitte für Köln und seine Bürger und Bürgerinnen bei Gott unserem Herrn. (RH)