Im Jahr 50 n. Chr. wurde die römische Stadtanlage zur »Colonia« erhoben und unmittelbar anschließend begann man mit dem Bau einer gewaltigen Festungsanlage in annähernd quadratischer Form. Dabei wurde der Verlauf der Stadtmauer den topografischen Gegebenheiten angepasst: Im Westen schloss die Mauerpartie die Hochterrasse zum Rhein hinab, während die Mauer im Süden dem Duffesbach folgte, der als Festungsgraben genutzt wurde.
Anders im Mittelalter: Der Duffesbach, der bei Hürth entspringt, trat dort an der Bachpforte der mittelalterlichen Be-festigung in die Stadt ein und floss oberirdisch durch die Straßen Weidenbach, Rotgerberbach, Mühlenbach und Filzengraben, von wo er in den Rhein mündete.
Bis ins 19. Jahrhundert war dieser Wasserlauf von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Köln. Heute ist »de Baach« – wie man ihn in Köln einfach nannte – ab der Höhe des Kletten-bergparks unterirdisch abgeleitet und damit leider aus dem Stadtbild verschwunden.
Doch bis heute bestimmt dieser jetzt unsichtbare Duffesbach nicht nur den Verlauf der römischen Stadtmauer, den vielbefahrenen und großzügig ausgebauten Straßenverlauf der »Bäche«, sondern vor allem auch unsere Pfarrgrenze zu St. Georg.
Wie doch ein heute kanalisierter Bachlauf dann am Ende eine Stadtentwicklung zu prägen weiß. (RH