Im Jahre 953 versetzte der damalige Erzbischof Bruno, ein Bruder Ottos des Großen, ortsansässige Stiftsherren von St. Maria im Kapitol nach St. Andreas; im gleichen Jahr siedelte er bei uns stattdessen Benediktinerinnen aus Remiremont (in den Vogesen) an und ließ hier ein Frauenkloster errichten. Im Westteil unserer Basilika werden Bauteile der Kirche der damaligen Um-bauphase zugeordnet. Im Zuge seiner Neustrukturierung der städtischen Ordensland-schaft ist auch St. Pantaleon in unmittelbarer Nähe einzuordnen und zu verstehen:
Die Kirche St. Pantaleon ist – wie der Dom oder St. Maria im Kapitol – auf einem Hügel errichtet. Die ehemalige Benediktinerabteikirche liegt inmitten des alten ummauerten Klosterbezirks. Von Erzbischof Bruno 957 gegründet, wurde der Kirchenbau unter Kaiserin Theophanu, der Witwe Kaiser Ottos II., ab 984 erweitert und mit dem mächtigen dreitürmigen Westwerk versehen. Im 12. Jahrhundert erfolgte der Umbau der Saalkirche in die dreischiffige Basilika.
Mit den Benediktinern in St. Pantaleon und den Benediktinerinnen in St. Maria im Kapitol hatte Erzbischof Bruno zwei bedeutende geistliche Zentren für Köln ins Leben gerufen und verwirklicht. Beide Bauwerke zeugen noch heute davon und lassen dies erahnen, gerade auch weil die Nachfolge-Generationen nach 953 bzw. 957 mit beeindruckenden Aus- und Weiterbauten die beiden spirituellen Orte in ihrer Bedeutung und Strahlkraft verstärkten. (RH)