Liebe Schwestern und Brüder!
Am 29. und 30. Juni kam in Bensberg der Diözesanpastoralrat zu einer Klausurtagung zusammen. Auf der Tagesordnung standen wichtige Zukunftsfragen unseres Erzbistums: Wie lässt sich flächendeckend eine gemeinsame geistliche Kultur anregen? Welche Unterstützung und Begleitung brau-chen Christinnen und Christen, damit sie eine solche Kultur fördern? Wie werden kirchliche Einrichtungen, zum Beispiel Kindertagesstätten, zu Glaubensorten, an denen die Menschen etwas von unserer christlichen Hoffnung erfahren? Und wo sollten wir in der Pastoral etwas Neues versuchen?
Die Tagung stand unter dem Motto »Gott lässt wachsen – Mutig mit Christus in die Zukunft«. Und tatsächlich wurde in dem Gremium etwas von dieser Zuversicht spürbar, als es darum ging zu beraten, wie wir Antworten auf die drängenden Fragen finden. Dazu bedarf es vor allem einer Haltungs-änderung bei uns allen: Wir müssen von der versorgten zu einer mitsorgenden Kirche werden. Jeder Christ ist durch Taufe und Firmung berufen und gesendet. Wir alle haben den Auftrag, das Evangelium weiterzusagen.
Ich bin über dieses Beratungsergebnis sehr froh, denn es ist ein deutliches Aufbruchssignal. An den Themenfeldern wie Kirche vor Ort, Vertrauensarbeit, Aus- und Weiterbildung, Kommunikation und Effizienz sollen sich möglichst viele Kirchenmitglieder aus Gemeinden, Verbänden, Gremien und kirchlichen Einrichtungen beteiligen. Dazu werden Sie in den kommenden Monaten weitere Informationen erhalten.
Ich lade Sie alle jetzt schon ein, sich auf dieser Etappe des Pastoralen Zukunftswegs mit aufzumachen und zu beteiligen. Bringen Sie sich ein mit Ihren jeweiligen Gaben, die Gott einem jeden von uns geschenkt hat, damit wir miteinander seine Kirche bauen.
Mich ermutigt dabei, dass so viele Menschen Vertrauen haben und mutig aufbrechen; dass wir miteinander die Zukunft gestalten können und Christus uns dabei begleitet. Deshalb müssen wir uns davor nicht fürchten. Denn wir dürfen an eine wachsende Kirche glauben, weil Gott selbst es ist, der wachsen lässt. Das aber funktioniert nicht ohne uns: Wir sind es, die den Samen ausbringen müssen. So erbitte ich für Sie alle, für unseren gemeinsamen Zukunftsweg und für unser Erzbistum den Segen Gottes, der mit uns geht.
Ihr Rainer M. Cardinal Woelki, Erzbischof von Köln Köln, den 4. Juli 2018