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Auch in dieser Fastenzeit verhüllt das von unserem Gemeindemitglied Frau Kreutzer‐Temming gefertigte und von Dr. Kreidler initiierte weiße Fastentuch unser wertvolles und tief beeindruckendes Kreuz von 1304 mit der Darstellung des Schmerzensmannes in der Kreuzkapelle unserer Basilika. Und wie in jedem Jahr werden wir dort am 1. Fastensonntag gemeinsam innegehalten und uns im Gebet auf die Fastenzeit eingestimmt. Wie in jedem Jahr möge uns das schlichte, weiße Klöppelleinen‐ Tuch unserer Textil‐Künstlerin zeigen und erfahrbar werden lassen: Indem ich etwas verhülle, mache ich es paradoxerweise auf eine andere Art oft sichtbarer. Mir bewahrt die Verhüllung des Kreuzes die zutiefst menschliche Erfahrung , dass wir auch im Kreuzestod Jesu vor einem garnicht immer so selbstverständlichen und unmittelbar zugänglichen Glaubensgeheimnis stehen. Im meditativen Betrachten des mit Absicht nicht völlig blickdichten Tuches und der Verhüllung des Kreuzes zeigt sich mir sinnenfällig, dass viele in Jesus Christus doch einen verheißungs‐ und hoffnungsvollen Blick auf Leben hinter dem Todesschleier erfahren haben und erfahren durften. Welche Assoziationen kommen Ihnen beim Betrachten der Verhüllung?! Herzliche Einladung zum Verweilen vor dem Cruxifixus dolorosus in unserer Kreuzkapelle. Und schon jetzt darf ich Sie auch zur stets beeindruckenden Kreuzverehrungsfeier in der Karfreitags‐Liturgie einladen. Dann, wenn das Kreuz wieder enthüllt unserem Auge entgegenkommt. (RH)